Trauer: It's ok not to be ok.
Gerne möchte ich Euch dieses Buch der Amerikanerin Megan Divine vorstellen. Megan Devine ist mit ihrer Geschichte Inhalt der Albträume anderer Leute. 2009 ertrank ihr Partner Matt, ganz unerwartet starb er kurz vor seinem 40. Geburtstag. „Es riss meine Welt auseinander“, schreibt Megan Devine. Die ehemalige Psychotherapeutin hatte nach dem Tod ihres Partners das Bedürfnis, sich bei ihren bisherigen Klient*innen zu entschuldigen. Jetzt, da sie selbst verstand, dass nichts auf der Welt sie auf die Trauer hätte vorbereiten können. Statt einer Entschuldigung schrieb sie das Buch, veröffentlichte die Webseite Refuge in Grief und einen Instagramm Account. Ihre Publikationen richten sich an Trauernde und ihre Angehörigen.
Besonders erfrischend finde ich an ihrem Buch, dass sie Trauer analysiert und dabei mit veralteten Klischees aufräumt: sie hat Trauer selbst erfahren und kann aus dieser Perspektive ganz anders auf bisherige als Standard geltende Bücher von zB. Verena Kast und Elisabeth Kügler-Ross schauen. Sie hebt den Schleier des Trauer-Tabus, erzählt von ihrer eigenen Geschichte und ihrem eigenen Weg. Sie zeigt, dass ein Leben nach einem großen Verlust möglich ist. Ein Leben mit Liebe zu sich selbst, zum Leben und nicht zuletzt ein Leben mit Humor.
Ihr Buch beendet Devine mit einem Geständnis. „Ich weiß, es reicht nicht. Dieses Buch, diese Worte. Nichts kann das, was du gerade erlebst, wieder gut machen.“ Sie hoffe dennoch, mit ihrer Geschichte, mit dieser „Landkarte durch das Dunkel“ eine Orientierung geben zu können. „Es ist eine Geschichte, die ich wünschte, nicht erzählen zu müssen, aber es ist die Geschichte, die ich habe.“ Ihr Buch beschreibt sie als einen Liebesbrief an die Menschen, die es lesen. Und schließt mit einer Empfehlung für alle, die Trauernden beistehen möchten: „Sei bereit, keine Antworten zu haben. Hör zu. Sei da. Sei ein*e Freund*in. Sei liebevoll. Liebe ist, was bleibt.“