Geschwisterliebe

Jede Mutter wünscht sich, dass ihre Kinder untereinander ein harmonisches und liebevolles Verhältnis entwickeln. Wir waren daheim drei Mädels und konnten uns ebenso raufen, wie wir im nächsten Moment wieder miteinander kuscheln konnten. So ist es auch heute noch. Für meine Mutter war das sicherlich nicht immer leicht.

Als Mamas stehen wir im Kleinkinderalter so oft vor der Frage: wie werden wir all unseren Kindern mit ihren Unterschiedlichkeiten gerecht und können gleichzeitig das Verhältnis der Kinder untereinander fördern? Das eine ist noch im Pampers-Alter, der andere mitten in der Trotzphase und vielleicht ist schon eins in der Schule, in der Planung oder noch im Mutterbauch. So viele unterschiedliche Bedürfnisse. Der alt-bekannte Mama-Spagat eben.

Auch mich beherrscht der Gedanke, wie ich unter unseren Kindern, die eben leider nicht gemeinsam aufwachsen werden, ein liebevolles Verhältnis herstellen und fördern kann. Ebenso werden sich Sternenmamas, die später (hoffentlich) das Glück haben werden ein Kind auf Erden zu halten, vielleicht diese Frage stellen. Oder Eltern jeder Familie. Vielleicht auch wieder besonders von Patchwork-Familien. Schwierig ist es überall.

Bei verwaisten Eltern ist es eben schwierig, weil es viel eigener Kraft bedarf Erinnerungen immer wieder auszusprechen und anzustoßen. Man über das verstorbene Kind sprechen will, das lebende Geschwisterkind nicht in den Schatten rücken möchte und manches mal die Situation so komisch ist, dass man gar nicht weiß, wie man das verstorbene Kind einbeziehen kann ohne, dass das Gegenüber schmerzverzerrt schaut. Es auch Ausdauer und Rückhalt bedarf mit den liebevollen aber vielleicht auch ablehnenden Reaktionen des Geschwisterkindes umzugehen. Oft habe ich gehört, dass insbesondere die enge Familie diesem Wunsch bei stillgeborenen Kindern oftmals skeptisch bis missbilligend gegenüber steht, dabei ist die Lücke der Platz des verstorbenen Kindes und als solches dürfen Geschwisterkinder es auch kennenlernen. Wachsen die Geschwister damit auf, ist es für sie nur natürlich das verstorbene Geschwisterchen am Friedhof zu besuchen oder mit den Erinnerungsecken und - Gegenständen daheim ebenso wie Erzählungen aufzuwachsen.

Ich möchte euch im Folgenden teilhaben lassen, wie wir unserer Tochter und bald unserem zweiten Sohn ihren großen Bruder visuell und dadurch mit verbundenen Erinnerungen bereits im Babyalter näher bringen. Das Visuelle in Form von Bildern und Symbolen ist für uns ganz wichtig.

Eines der schönsten und hilfreichsten Accessoires ist das kleine Buch von Kleine Prints aus Hamburg. Sie stellen Fotobücher im Format und in Dicke so her, dass schon Kleinkinder sie gut greifen können, natürlich auch anknabbern können (wer kennt das nicht;-)) und nicht zerreißen können, wie sie es mit anderen, herkömmlicheren Fotobüchern tun würden.

Louisa hat so ein Büchlein schon mit 5 Monaten bekommen und es ist bis heute ihr Lieblingsbuch. Die Fotos habe ich entsprechend verschiedener Kriterien ausgewählt. Vor allem sieht man auf jedem Foto Richard mit einem Gegenstand, den auch sie von ihm geerbt hat. Mir kam die Verbindung über die Spielzeuge irgendwie für ein kleines Kind greifbarer vor.

Bitte klickt auf das Foto, um das Buch genauer zu sehen.

Wir haben auch unseren ganzen Flur mit Fotopostern von LaLaLab gestaltet. Extra auch auf Augenhöhe von Louisa und abends vor dem Schlafengehen darf sie sich ein Bild raussuchen und wir erzählen ihr eine Geschichte. So der Vorsatz - nicht immer klappt es im Eifer des Abendgeschehens, aber inzwischen läuft sie auch tagsüber immer wieder zur Wand, bleibt dort stehen, winkt, gibt Küsschen und verinnerlicht Mottis Lachen. Ein wunderschöner Anblick.

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