Was heißt eigentlich Trauern? Ein Versuch.

Wer kann mir sagen, was Trauern heißt? Die ultimative allgegenwärtige Sehnsucht aushalten? Akzeptieren, dass keine der früher bei Sorgen und Problemen erfolgreichen Ablenkungsstrategien hilft? Hinnehmen, dass man parallel zu den Sorgen und Problemen der Rest der Welt läuft, weil Vieles einfach so unglaublich nichtig erscheint? Wohlwollend zu sein, weil man auch den anderen Raum für ihre Sorgen in der Freundschaft geben möchte? Dafür zu kämpfen, dass Leuten nicht der Atem stockt, wenn man von seinem Verlust erzählen will? Sich zu verbeugen vor dem Schicksal, dass am Ende ohnehin den Lauf des Lebens bestimmt? Ich rätsel den ganzen Tag und finde doch keine zufriedenstellende Antwort. In jedem Fall ist die Trauer ein Begleiter, der nicht innehält, der nicht stehen bleibt, der nicht mal nah und mal fern ist, sondern der immer dabei ist und beschäftigt sein will. Trauern heißt vor allem in ein Paralleluniversum geschickt worden zu sein. Ob man uns im Alltag und beim Familienspaziergang mit Louisa diese Anstrengung ansieht? Ich bin mir nicht sicher und ich vermute fast nein. Aber sie ist da. Immer. So wie auch Richard immer da sein wird und wir nicht aufhören werden von ihm zu sprechen. Wie auch - dieses Wahnsinns Kerlchen fehlt!

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